Unterwegs in der Vulkanregion Laacher See


Land / Region:
Deutschland / Osteifel

Charakter:
zu 95% Straße; zwei Abstecher nicht asphaltiert

Länge:
90

Reisezeit:



Wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge begann der Vulkanismus in der Osteifel vor etwa einer halben Million Jahren in der Gegend des Laacher Sees.
Da kann man im Jahr 2023 auch ruhig mal wieder nach dem Rechten sehen.
Also flux auf das Motorrad gesetzt und eine knapp 90 km lange Rundfahrt unter die Reifen gebracht.

Für den Start wähle ich den Bad Neuenahrer Ortsteil Kirchdaun, findet sich doch hier auch ein „Deutsches Eck“.

Die Rundfahrt führt mich im Uhrzeigersinn, so dass ich zunächst den Ortsteil Heppingen erreiche und mich somit unterhalb der linksseitigen Erhebung mit Ruinenresten der ehemaligen Burg Landskrone befinde.

Mit einem Schlenker über das Rosendorf Löhndorf geht es zunächst nach Sinzig und von dort zunächst nach Brohl-Lützing.
Hier beschließe ich, einen Schlenker über das Lammertal zu fahren, so dass es über einen weniger bekannten Weg hinauf nach Niederlützingen geht.

Auf etwa halber Strecke befindet sich rechterhand und leicht oberhalb von der Fahrtstraße das Heiligenhäuschen Im Lammertal - wenn man es nicht kennt, fährt man wahrscheinlich daran vorbei

Es geht kurz in den Ort Niederlützingen hinein, um hier jedoch über die K69 wieder hinab in das Brohltal zu fahren.
Neben einigen Kurven lassen sich auch schöne Aussichten hierbei einfangen.

Auf dem Weg zum nächsten Wegpunkt sehe ich rechts von der Straße, leicht erhöht, das Schloß Schweppenburg auftauchen.

Wenig später ist auch der zweite Wegpunkt erreicht: die Trasshöhlen hinter dem Jägerheim.

Zitat (Quelle):
Auf der Bundesstraße von Burgbrohl nach Brohl-Lützing fallen dem aufmerksamen Reisenden seltsame Veränderungen im Landschaftsbild auf. Statt devonischem Felsgestein wie an der Westseite des Bahntunnels fallen gleich dahinter gelbgraue Formationen ins Auge, die offensichtlich nicht aus demselben Material sind. Außerdem entdeckt er im Bereich des steinernen Viadukts der Brohltalbahn seltsame, teils riesige Löcher und Höhleneingänge im Fels.

Vor etwa 13.000 Jahren explodierte der Laacher See-Vulkan.

Trass ist zerkleinertes Tuffgestein und Tuff ist ein Vulkangestein, das aus Vulkanasche und vulkanischem Geröll entstanden ist.
Der Abbau des Trass entstand in mühevoller Handarbeit, indem unter anderem Blöcke herausgeschlagen wurden.

Ich verlasse das Brohltal und nehme die Kurven hinauf nach Kell, um hier durch das Pöntertal mit wunderbaren Weitsichten hinab auf die L116 und hier in grobe Richtung Mendig zu fahren.

Ein Hinweisschild rechterhand der K53 weist auf eine Vulkanparkstation hin: Eppelsberg.

 

Zitat (Quelle):
Schicht für Schicht türmt sich vulkanisches Material auf eine Höhe von bis zu 60 Metern.
Am Eppelsberg wurde durch modernen Gesteinsabbau ein einzigartiges Fenster freigelegt, das tiefe Einblicke ins Innere eines Vulkans ermöglicht.
Der typische Schlackenkegel der Osteifel war vor ca. 230.000 Jahren aktiv. Die verschiedenen Ausbruchsphasen lassen sich heute an dem gut sichtbaren Ablagerungsprofil ablesen.

 

Bitte beachten:
Der Weg hinauf ist nicht asphaltiert. Wochentags finden hier Arbeiten statt, so dass es auf dem Weg schon einmal sehr eng werden kann.

Um zu dem nächsten Wegpunkt zu gelangen, mache ich eine kleine Schleife um den Lava-Dome und den Lava Keller in Mendig, wobei ich zuvor die Museumslay linkerhand passiere.

 

Museumslay (Quelle):
Die Museumslay ist ein Freilichtmuseum als Dauerausstellung mit verschiedenen Zeugnissen der schweren Arbeit der Großväter auf dem ehemaligen Grubengelände. Auf dem Gelände der Stadt Mendig in der Brauerstraße, etwa 400 Meter vom Lava-Dome entfernt, entstand ein Kleinod der großen Mendiger Steinmetztradition.
Lava-Dome (Quelle):
Am 30. Juli 2005 eröffnete die Stadt Mendig das Deutsche Vulkanmuseums „Lava-Dome“, in dem alle Fragen zum Thema Vulkanismus in spielerischer Form und für jeden Laien verständlich beantwortet werden. 

Lava-Keller (Quelle):
Auf einer Fläche von nahezu 3 km2 spannt sich unterhalb der Stadt Mendig ein Netz von unterirdischen Lavakellern. In 32 Metern Tiefe befindet sich die auf der Welt einmalige „Landschaft“. Damals, als die Vulkane ausbrachen und das Land mit Glut und Asche bedeckten, floss auch ein Lavastrom in Richtung Mendig. Was früher Unglück und Not bedeutete, war für die Menschen in unserer Gegend ab dem späten Mittelalter ein wichtiger Broterwerb. In einer Vielzahl von Stollen und Schächten machten sich die Mendiger daran, das kostbare schwarze Baumaterial unterirdisch als Basaltlava auszubeuten. So entstanden die Lavakeller. Mitte des 19. Jahrhunderts nutzten viele Brauereien, 28 an der Zahl, die stets gleichbleibende Temperatur von 6 – 9 Grad Celsius, um ihr Bier zu lagern. Erst mit der Erfindung von Lindes Kühltechnik verschwanden bis auf eine alle Brauereien. Übrig blieb ein Gewirr von Kellern, die heute im Rahmen von Gästeführungen besucht werden können.

 

Nicht mehr weit entfernt ist die Wingertsbergwand, welche ebenfalls nur auf einem nicht asphaltierten Wegstück erreicht werden kann.



Zitat (Quelle):
Die Wingertsbergwand bei Mendig ist eine bis zu 60 Meter hohe und mehrere hundert Meter lange Bims- und Tuffwand, die durch den Abbau vulkanischer Rohstoffe freigelegt wurde.
Der Aufschluss dokumentiert den Ausbruch des Laacher-See-Vulkans vor ca. 12.900 Jahren.
Und nun erreiche ich ihn auch schon: den Laacher See mit der Abtei Maria Laach.

Zitat (Quelle):
Der Laacher See in der östlichen Vulkaneifel, nahe der Abtei Maria Laach in der Ortsgemeinde Glees gelegen, ist der größte See in Rheinland-Pfalz. Er entstand in der Caldera des Laacher Vulkans nach dessen letzter Eruption, die auf 10930 v. Chr., nach neueren Forschungen auf das Jahr 11056 v. Chr. datiert wird.

Die im südöstlichen Bereich des Sees als Mofetten beobachtbaren Ausgasungen sind Zeichen eines andauernden Vulkanismus.

 

Über Glees fahre ich in grobe Richtung Burgbrohl auf der L114, wobei ich wenig später scharf links nach Buchholz abbiege.
Weiß ich dort doch die ehemalige Probstei zu finden.

 

Zitat (Quelle):
Die Propstei Buchholz wurde zu Beginn des 12. Jahrhunderts als eine Niederlassung der Benediktinerabtei Gladbach gegründet.
Sie liegt in der Gemeinde Burgbrohl im Landkreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz.
Die ehemaligen Klostergebäude werden heute als Bauernhof genutzt.
Die nur noch zum Teil erhaltene, dem heiligen Servatius geweihte Kirche gilt als eine der frühesten eingewölbten Basiliken im Rheinland und ist ein geschütztes Kulturdenkmal.

 

Ich folge der offiziellen Fahrstraße links bis nach Burgbrohl selbst.
Wenn man es nicht weiß, glaubt man nicht, dass man hier entlangfahren darf.

Wieder im Brohltal angekommen setze ich die Fahrt über Niederzissen in grobe Richtung Oberzissen fort, wobei sich rechterhand die Erhebung Bausenberg befindet, einem Schlackenkegel.

Ich folge jedoch alsbald dem Hinweisschild rechts hinauf zum Rodder Maar, welches ich jedoch passiere.
Linkerhand befindet sich ein Parkplatz, allerdings ist mir der Weg zum See dann in kompletter Bekleidung doch zu weit von hier aus.

 

Zitat (Quelle):
Einige nehmen einen Meteoriteneinschlag als Entstehungsgrund an, da für einen angenommenen Vulkanausbruch die passenden vulkanischen Auswürfe fehlen.
Ebenso fehlen auch die magnetischen Signaturen. Damit wäre das Rodder Maar kein richtiges Maar, da es nicht vulkanischen Ursprungs ist.
Der Boden füllte sich durch Ablagerungen und Verwitterungen mit hellem Ton und war damit am Boden wasserundurchlässig.
Regenfälle und kleinere Quellen in seinem Bereich führten zu einer Wasserauffüllung mit geringer Tiefe.
Das Maar, mit einer wechselvollen Geschichte zwischen Trockenlegung und Flutung, hatte eine Wasserfläche von etwa 30 Morgen und lag neben der Maarheide.
Wirtschaftlich waren das Maar und das Umland früher ungenutzt.

 

Kurven-, Wald- und Aussichtsreich setze ich die Fahrt über Königsfeld fort, um durch den Bad Neuenahrer Wald hinab nach Bad Neuenahr zu gelangen.

Ich passiere Lantershofen und biege wenig später rechts ab, um über Beller und Bengen wieder zum Ausgangspunkt der Runde in Kirchdaun zu gelangen.



Wieder ein laienhafter Videozusammenschnitt der Tour, der sich HIER findet.


Trackviewer und Höhendiagramm werden Ihnen präsentiert von www.GpsWandern.de.

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